Vorzeitiger Winterschlaf löscht gute Aussichten

9. Dezember 2018

Mit dem vorverlegten 10. Spieltag trat Ernüchterung ein. Weniger das Ergebnis als das eher kraftlose Auftreten bemängelten mitgereiste Eltern und Betreuer der C1-Jugend des SC Lüdenscheid am vergangenen Donnerstag in Iserlohn. War die Aussicht auf eine kurzfristige Führungsrolle in der Bezirksliga doch zum Greifen nah.

Zum Spiel: Kaum ein Zweikampf wurde gegen den ausschließlich mit Jungjahrgang angetretenen FCer gewonnen. Pressingaktionen, aus denen Chancen resultierten, gab es nur in den ersten 3 Minuten. Danach waren die Youngster der Gastgeber in allen Belangen überlegen. Lange Bälle brachten Gefahr vor das Tor von Sean Ogonda, der in der 5. Minute das erste Mal hinter sich greifen musste. Gleich von vier Defensivspielern wurde die Iserlohner Sturmspitze lediglich begleitet, und sie konnte folglich ungehindert zum Führungstreffer einschieben. Der SC wollte sich zur Wehr setzen, aber nichts wollte gelingen. Zweite Bälle wurden vom Ex-SCler Igor Savcenko, der in der kommenden Saison aufgrund seiner tollen Entwicklung sicherlich einen Stammplatz im Westfalenkader ausfüllen wird, förmlich abgesaugt und effektvoll in die Diagonale geschickt. Schlechtes Stellungsspiel führte zu Freistößen vor dem eigenen Gehege. So kam es durch einen nicht gerade unhaltbaren Schuss aus 38 Metern noch vor der Pause zum verdienten 2:0. Schwächen bei eigenen Standards bauten den Gegner erst recht auf und führten zu unmittelbaren Kontern.

Auch die klare Halbzeitansage konnte die Spieler aus ihrer Schockstarre nicht zurückholen. Keine Änderung in Halbzeit zwei. Die 2005er Spieler des Gegners waren in allen Belangen überlegen und nutzten die Schwächen bereits kurz nach der Pause aus (3:0). Der FC Iserlohn hatte einen lupenreinen Tag erwischt und hätte mit einem Biss mehr an Cleverness den Sieg gleich um 3 Tore höher ausfallen lassen können, ja müssen. Auf Sportclubseite hingegen konnten gerade einmal zwei magere Torchancen verzeichnet werden. Weniger das Ergebnis machte Sorge, eher war es das Einknicken sonst so namhafter Spieler in dieser Partie. Es bedarf einer Kehrtwende allein der Mentalität, will das Team um Trainer Hassan El Mourabit im kommenden Flutlichtspiel gegen den Nachbarn RWL bestehen. Aber jeder Fußballbegeisterte weiß ja, dass am Wehberg am kommenden Mittwoch allein die Regel gilt: "Derbys schreiben ihre eigenen Gesetze." So gehen die Spieler des SC mit letztem Einsatz in die Partie, um hoffentlich erst anschließend in die verdiente vorweihnachtliche Winterstarre zu verfallen.

Text: B. Mai

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