C1-Jugend vs. RWL 2:0

3. Oktober 2019
  • ++ Sieg gegen Nachbarn eine Frage der Mentalität+
  • + Mit Bilges Tor platzte der Knoten+
  • + Am Ende noch einmal Dramatik pur+

 

Gegen ein dezimiertes Team vom Nattenberg (Coach Gottemeier musste berufsbedingt passen, zwei Stürmer befanden sich auf Klassenfahrt) trat der SC mit seinem breit aufgestellten Kader erwartungsvoll an. Allerdings musste auch der Sportclub krankheitsbedingt gleich auf zwei Stammspieler verzichten. Die Kompensation gelang den Wehberg-Kickern von der ersten Minute an, die Mentalität war ausschlaggebend.

In der Defensive wurde durch hohe Laufarbeit Überzahl am Ball geschaffen. Die Spieler im Mittelfeld halfen sich untereinander und erteilten sich lautstark Anweisungen. Philipp Unrein, erstmals von Beginn an dabei, lieferte als Innenverteidiger eine überaus solide Leistung ab. Gelang über die Mitte gar der Raum und Gegner überspielende diagonale Wechsel, wurde es auch gleich torgefährlich. Allerdings mussten die Mannen um Kapitän Adrian Bässler auf einen Schnitzer der Rot-Weißen warten, um den Führungstreffer markieren zu können.

Die RWL-Innenverteidiger präsentierten sich an diesem Spieltag sehr verunsichert, verschätzten sich oft bei hohen Bällen in die Spitze. Eine Unachtsamkeit nutzte der gut aufgelegte Tim Bilge, indem er gedankenschnell das Kunstleder auf dem nassen Untergrund antizipierte. Mit einem Lupfer überwand er Ex-SC-Torhüter Christos T. in der 23. Spielminute (1:0).

RWL kam spielerisch kaum zu großartigen Torchancen, was an der guten Defensivarbeit lag. Trotzdem blieb der Gast durch „langes Holz“ und Standards gefährlich. Nach der Pausenansprache wollten die Sportcluberer die Offensivbemühungen des Gegners im Keim ersticken. Das gelang wie zuvor verabredet. Tim Bilge hatte sich erneut aufgrund seiner Athletik auf der rechten Seite durchgesetzt und bediente mustergültig den mitgelaufenen Devin Kaan Cirtlik, der eiskalt vor dem Tor zum 2:0 einschob. Ein Tor und ein Assist ließen den Knoten des in dieser Saison an den Wehberg gewechselten Voll-Speed-Stürmer platzen.

Durch Umstellungen und Auswechslungen setzte RWL noch einmal alles auf eine Karte, hatte vor allem durch Standards die eine oder andere Möglichkeit. Zweimal gab es einen Aluminiumtreffer zu verzeichnen, wobei der letzte im Strafraum zu einem Elfmeter für RWL führte.

Sollten die letzten Minuten das Spiel wie im Pokalfight etwa noch einmal drehen?

Mit dem vergebenen Strafstoß seitlich neben das Tor war klar, dass das Glückspendel anders als im ersten Pflichtspiel dieses Mal nicht zu Gunsten des  Nattenbergteams ausschlagen sollte. Am Ende war es der SC, der noch einmal richtig aufdrehte. Mert Temiz hatte sich durch klasse Ballan-, und Mitnahme einen Vorteil geschaffen. Hier wird bereits nach kurzer Saisonzeit die Handschrift der Trainingsbemühungen unverkennbar.  Malik Alkan wurde bedient und kreuzte ebenfalls.

In Erwartung eines sicheren Torabschlusses wurde er im Strafraum mehr als rüde von hinten von den Beinen geholt. Mit dem Frustfoul, das in einer roten Karte und in einem Strafstoß mündete, hätte das Ergebnis noch hochgeschraubt werden können. Maxi Lange zeigte sich gnädig, als er knapp über das Tor säbelte. Mit dem unmittelbaren Schlusspfiff ging ein dramatisches Spiel siegreich und verdient für den Gastgeber SC Lüdenscheid zu Ende. Ohne Niederlage nach dem 4. Spieltag übertrifft das heutige Resultat alle Erwartungen.

RWL präsentierte sich im Sinne des Sports als stilvoller Verlierer, klatschte anerkennend die Wehbergspieler wie schon zur Begrüßung ab. Der SC nahm die Entschuldigung für die am Ende unschöne Szene als Nachbar an. Vielleicht hätte sich der eine oder andere jugendliche Zuschauer mehr Eskalation am Ende des Duells gewünscht, aber die Verantwortlichen hatten ihre Schützlinge im Sinne des Sports im Griff und begleiteten ihre Schützlinge friedfertig in die Kabinen.

Als auch noch die Nachricht von der siegreichen B1 im Pokalspiel gegen Grünenbaum eintraf, war am heutigen Spieltag viel Euphorie in der Jugendabteilung des SC zu verzeichnen.

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