A-Team geht als beste Elf auf Kreisebene vom Platz
Als Mannschaft der Stunde darf Trainer Karafillis Tsiolakidis seine Jungs bezeichnen. Nach der Begegnung auf der Sportanlage des RSV Meinerzhagen, der sich als ausgezeichneter Veranstalter erwies, musste Trainer „Filli“ erst einmal eine Verschnaufpause einlegen. Denn der A-Liga Tabellenführer aus Lüdenscheid traf auf das Bezirksliga-Schlusslicht der Staffel 5 und sorgte für eine knallige Vorstellung mit Happy-End.
Flutlichtendspiel mit hoher Zuschauerbeteiligung durch zahlreiche SC-Teams
Gefühlt 300 Zuschauer hatten den Weg an die Oststraße gefunden. Darunter viele ehemalige Spieler und Eltern des Sportclubs Lüdenscheid, die sich den Tabellenersten einmal mit Aussicht auf die kommende Saison anschauen wollten. Erstaunlich wie der Vorstand die vielen Teams mobilisieren konnte, um die A-Jugendlichen zu unterstützen.
Zum Spiel
Zunächst war ein Abtasten der beiden Kontrahenten zu beobachten. Strafraumszenen kamen selten vor. Das Trainerteam des SC sah eine tiefe Staffelung vor, um nicht ins offene Messer zu laufen. Diese Strategie traf nicht unbedingt den Geschmack der Zuschauer, die lieber einen Sturmlauf gesehen hätten. Wirklich hitzig wurde es gegen Ende der ersten Halbzeit eigentlich nur an der Außenlinie. Etwas unnötig sah Co-Trainer Pepe den gelben Karton, als er den ansonsten sehr aufmerksamen Cengiz Karakus kritisierte.
Teamleistung vor Zuschauerwünschen
Keeper Fabian Sengebusch ärgerte sich über eigene Unsicherheiten, als ihm der Ball aus den Händen glitt. Sofort sprachen ihm die Innenverteidiger um Nicolas Unger Mut zu und wandten den Blick nach vorn. So sieht Team-Arbeit in Vollendung aus.
Kurz vor dem Halbzeitpfiff kamen die Werdohler gefährlich vor das Tor der Lüdenscheider. Die Kugel landete im Netz, aber das Schiri-Gespann entschied auf Abseitsstellung.
Offensivere Ausrichtung in Halbzeit zwei
Trainer Karafillis Tsiolakidis stellte nach sorgsamer Analyse um und beorderte Mittelfeldmotor Francesco Brescia sowie Offensivkraft Robin Schneider weiter nach vorn. Die Rechnung ging voll auf. Robin Schneider nagelte das Leder in der 55. Minute jedoch zunächst nur ans Lattenkreuz.
Ab der 63. Minute mit der Einwechslung von Tiago Garcia Hansmeier dominierten die SC-Spieler das Spiel. Es entstanden zahlreiche gefährliche Torchancen über die Flügel.
Die Werdohler hatten viel Mühe, den Spielaufbau über das starke Mittelfeld des Sportclubs zu bringen. Lange Bälle wurden abgefangen und im Mittelfeld gelang es, Kombination durch gewonnene Zweikämpfe zu unterbinden. Einen Ballgewinn wandelte Yannis Kaimakamis mit einem mustergültigen Pass auf Kaan Hublin um. Dieser zeigte als Toröffner, was in ihm steckt. Mit kurzem Ballkontakt ließ er den Gegenspieler hinter sich und jagte die Kugel kaltschnäuzig ins lange Eck. Der Ball prallte vom Innenpfosten unter dem Torjubel der mitgereisten Fans zur 1:0 Führung in die Maschen (74. Minute).
Kurz darauf geriet das Publikum in Atemnot. Die FSV Werdohl hatte nach einem Standard vor dem SC-Tor das Kunstleder über die Linie bugsiert. Doch die Fahne des Schiedsrichters an der Außenlinie ging erneut hoch. Das Tor zählte nicht.
Auf der Gegenseite schraubte sich Francesco Brescia nach Hereingabe von Robin Schneider in die Höhe und überwand mit seinem Kopfballtreffer Keeper Bennet Lepke. Der FSV-Schlussmann konnte den Ball erst hinter der Linie kontrollieren. 2:0 in der 81. Spielminute , „War es das?“, fragten sich die Experten, es waren doch noch 10 Minuten auf der Uhr.
Nun folgende Auswechslungen bei den Werdohlern sollten Frische in die Angriffsbemühungen des Bezirksligisten bringen. Das gelang jedoch nicht, die A-Jugendlichen des SC Lüdenscheid erwiesen sich in heutigen Flutlichtpartie als zu übermächtig.
In der 88. Minute wähnten sich die Wehberger Kicker endgültig am Ziel. Yanni Kaimakamis erzielte ein Tor nach toller Vorarbeit von Anouar El Alami. Doch die Fahne des Linienrichters ging hoch – Abseitsentscheidung gegen den SC
Tiago Garcia Hansmeier bereitet die Entscheidung vor
3. Nachspielminute - Kapitän Nikolaos Pappas fing einen Ball im Mittelfeld ab und leitete schnell an Tiago Garcia Hansmeier weiter. Dieser setzte ich sehr stark auf der linken Angriffsseite durch und bereitete damit die endgültige Entscheidung vor – Abspiel auf Yanni, der das 3:0 klarmachte. Jetzt gab kein Halten mehr. Alle wussten: Der SC Lüdenscheid, alleiniger Tabellenführer der Kreisliga A nach 8 Pflichtspielen ohne Punktabgabe, ist Kreispokalsieger. Die Spieler liefen auf das Trainerteam zu und feierten ihr Pokalfinale.
Ein Lob an den professionell agierenden Veranstalter des RSV Meinerzhagen.
Ein Stürmen des Platzes wurde sofort verhindert, um unübersichtliche Tumulte zu verhindern. Der Gegner präsentierte sich als fairer Verlierer. Kapitän Nikolaos Pappas nahm die Trophäe unter dem Jubel und der Freude der SC-Gemeinschaft entgegen. In den vorbereiteten T-Shirts mit Aufschrift „Kreispokalsieger 2022“ traten die glücklichen Mannen um das Trainerteam die Heimreise an. Der Ausritt an die Oststraße hatte sich total gelohnt. Was für ein schöner Novembertag für den Sportclub Lüdenscheid 1998.
Bericht: Karafillis Tsiolakidis
Ein toller Bericht.
Ich gönne es der Mannschaft von ganzem Herzen. Als ständiger Begleiter der Mannschaft kann ich sagen, dass sie es noch besser können. Der Knoten ist erst sehr spät geplatzt. Glückwunsch an alle Spieler und Trainer dieser Mannschaft. Auch wenn welche nicht zum Einsatz gekommen sind weiß ich, dass Sie es genauso gut gerockt hätten.