Hasan Mohammed Alnajar

Malte Kruber

#Meisterstück mit buntem Haufen

Zu Beginn der Saison hatte man vom bunten Haufen auf dem Trainingsplatz einen positiven Eindruck. Oder eher eine Idee von einer guten Truppe, die viel Potential besitzt. Mit einer direkten Meisterschaft haben aber wohl die wenigsten Beobachterinnen und Beobachter gerechnet. Eine Mannschaft mit einem Gerüst verbliebener Spieler der Kreisliga, einiger Spieler unterschiedlicher Mannschaften vom Ligakonkurrenten und eine Handvoll talentierter E-Jugend-Nachwuchskicker. Dieser Mannschaft wurde erstmal nicht viel zugetraut.

„Möglichst schnell ein Team formen und die Meisterrunde erreichen“, das war vorrangiges und bescheidenes Ziel der SC-Verantwortlichen. Aber der neue Chef-Coach Mohamed Rachidi hatte mehr als eine Idee, eher eine Vision. Als neuer Übungsleiter begann er seine Arbeit mit viel Akribie und äußerst intensiver Trainingsvorbereitung. Er setzte auf gutes Teamwork und die Unterstützung durch Co-Trainer Andreas Schütz und Jens Kuhn. Mohamed bereitete sein Team mit vielen Testspielen perfekt auf den Ligabetrieb vor.

Der SC beendete dann die Runde punktgleich mit der Konkurrenz an der Tabellenspitze, die Meisterrunde sogar vorzeitig als Klassenprimus. Belohnung ist nun die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Bezirksliga, was als riesiger Erfolg gewertet werden darf.

#Erste Halbzeit ohne Ereignisse in der Offensive.

Die Art und Weise des Erfolgs wurde auch im vorletzten Spiel gegen den Ligakonkurrenten der TuS Neuenrade deutlich. Gutes Aufbauspiel in Kombination mit schnellem Überbrücken des Mittelfelds und konsequentes Vordringen in die gefährlichen Zonen des Gegners. Das war noch mal besonders in der zweiten Hälfte gegen die TuS zu beobachten. Die ersten Minuten des Spiels verliefen noch recht zäh. Neuenrade agierte aus einer verstärkten Defensive und hoffte auf die Offensivqualitäten ihres spielstarken Mannschaftskapitäns. Da aber auch die SC-Abwehr um Defensiv-Chef Malte Kruber konzentrierte Abwehrarbeit leistete, waren kaum Chancen zu beobachten. Am nächsten kam dem Tor noch Emir Mahir Bulut nach 15 Minuten des Spiels mit einem Distanzschuss, der das Tor knapp verfehlte. Da die Offensivabteilung nicht in ihr Spiel fand und zu abwartend agierte, ging es ohne weitere Chancen für beide Mannschaften in die Halbzeitpause.

#Hasan Mohammed Alnajar ist erneut für die entscheidenden Tore zuständig

Nach aufrüttelnder Ansprache, spielte die Rachidi-Truppe wie ausgewechselt auf. Deutliche Torchancen blieben vorerst weiter Mangelware, aber die Kräfteverhältnisse hatten sich spürbar verändert. Benyamin Rachidi und Nils Schigilski schoben unaufhörlich die Offensive an und über die rechte Seite konnte Noah Bergmann seine Freiheiten zu gefährlichen Dribblings nutzen. Die TuS konnte sich immer seltener aus der Umklammerung lösen, hielt aber das Unentschieden.

„Man of the Match“ wurde aber ein Einwechselspieler. Zur Pause durfte Hasan Mohammed Alnajar aufs Feld und bewies einmal mehr, wie entscheidend eine starke Auswechselbank für umkämpfte Spiele sein kann. Noah Bergmann zündete in der 49. Minute den Turbo und legte den Ball in den Rückraum des Gegners auf Alnajar ab, der in Seelenruhe zwei Spieler umkurvte und den Ball lässig mit dem Außenspann am Gästekeeper vorbei legte. 1:0 für den Gastgeber. Da Mitspieler Adam Aamiroui scheinbar Gefallen am Tor gefunden hatte, startete eher ein nahezu identisches Dribbling und fand ebenfalls Alnajar in der Mitte. 2:0 in der 58. Minute und die Vorentscheidung des Spiels.

Nach dem darauffolgenden Schlusspfiff, durften die Spieler sich noch zurecht vom Anhang und den Trainern feiern lassen. Die Meisterschaft wurde durch den Heimsieg und den Punktverlust des zeitgleich spielenden Altjahrgangs vom Nattenberg vorzeitig entschieden.

Kreismeister 2023: Der „Bunte Haufen vom Wehberg“