SCL – C1 – Sportfreunde Siegen II 1:2

# Erste Saisonniederlage unterbricht Serie #
# Aussicht auf Tabellenführung paralysiert #
# Spielerische Lösungen gesucht #

Erste Saisonniederlage unterbricht Serie

Der vorgezogene 9. Spieltag in der Bezirksliga 4 gegen die Sportfreunde aus Siegen erwies sich als kalter Schlag ins Wasser. Mit der gestrigen Niederlage riss eine vor Saison kaum vorhersehbare Serie von guten Ergebnissen. Der Druck, als Tabellenführer die Spitze zu übernehmen, war wohl eine Nummer zu groß.
Zum Spiel: Zu Beginn hatten die Lüdenscheider gleich zwei gute Einschussmöglichkeiten, aber der Abschluss geriet zu verkrampft. Mit zwei blitzsauber vorgetragenen Angriffen, einmal über die rechte Seite, einmal durch das Abwehrzentrum, geriet das Team von Hassan El Mourabit bereits mit der 16.
Spielminute durch den 0:2 Rückstand ins Straucheln.

Zwar wurde durch Tim Bilge wenige Minuten später der Anschlusstreffer erzielt, doch der SC konnte keine Dominanz entwickeln. Die Siegener standen dicht gestaffelt und blieben durch gutes Kombinationsspiel stets am Ball.

So recht fanden die Sportcluberer kein Mittel, das Abwehrbollwerk aufzubrechen. Es entwickelte sich ein holpriges beinah zerfahrenes Spiel. Die lang geschlagenen hohen Bälle wurden von der Abwehr der Siegener problemlos entschärft.

Ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen, blieben die Gäste bei ihrer Spielweise, und sie passten sich keineswegs der „Lang-Holz-Strategie“ der Lüdenscheider an.

Das Bemühen, zumindest den Ausgleich zu erzielen, war durch die zahlreiche Standardsituationen im Bereich des Möglichen. Aber die ansonsten funktionierenden Mechanismen wurden durch die Siegener Abwehrreihen durch kollektive Präsenz zunichte gemacht.

Bei Eckbällen verteidigten die Siegener in einer Reihe von der Torlinie aus gegen den Ball. So unterstützten sie nicht nur ihren eher klein gewachsenen Keeper, sondern starteten auch immer wieder Entlastungsangriffe über die flinken Außenspieler.

Selbst tornahe Freistoßchancen für den SC gerieten am heutigen Spieltag alle über das Tor. Keiner der Eckbälle brachte die Gäste ernsthaft in Gefahr. Der Gegner präsentierte sich als zweikampfstarke, wache Truppe, die mit unbändigen Willen den knappen Vorsprung über die Zeit rettete.
Spielerische Lösungen gesucht

"Im Nachhinein wäre ein geordneter Spielaufbau und eine gute Seitenverlagerung - alles Trainingsschwerpunkte der vergangenen Wochen - effektiver gewesen. Die Ruhe am Ball auch in hitzigen Endphasen des Spiels müssen wir unbedingt in Angriff nehmen. Nun sind wir wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Die Rolle des Spitzenreiters liegt uns einfach nicht.

Aussicht auf Tabellenführung paralysiert

Die Aussicht darauf hat uns eher gehemmt. Eine Niederlage zur rechten Zeit, schärft wieder den Blick für die harte Trainingsarbeit und die kommenden schweren Begegnungen. Eine ausbildungsorientierte Spielweise ist jetzt der ergebnisorientierten vorzuziehen. Dieses Privileg hat sich die Mannschaft in den vergangenen 8 Spielen toll erarbeitet. Darauf müssen wir mit Stolz schauen“, kommentierte der Trainerstab das Ergebnis.
Foto: B. M.