# Überragende Gastfreundschaft des SV Büren 21#
# Sportlich und als Team ein toller Abschluss#
# Rahmenprogramm hat gepasst#
# Stimmen zur Saisonfahrt #
# Wehmutstropfen aber mit Verständnis für das SC Konzept #
Während der Corona-Pandemie lag viel auf Eis. Zum Saisonabschluss der C1-Jugend des SC Lüdenscheid gab es nach zweijähriger Pause wieder ein Mannschaftsfahrt. Mit der Bewerbung des SC Lüdenscheid „Heimat im Märkischen Kreis“ ging es diesmal nicht in die Ferne. Vielmehr machten sich die Schützlinge um Hassan El Mourabit ins Sauerland in die bei Paderborn gelegene Stadt Büren an der Alme. Und diese Entscheidung war genau richtig. „Diese Gastfreundschaft, wie wir empfangen wurden, wie nett die Menschen uns hier vor Ort begegnet sind, das hat uns super gefallen“, fassten Eltern, Trainer und Spieler am Ende der Fahrt ihre Eindrücke zusammen. Co-Trainer Bernd Mai, dessen Schwager Michael Peek zahlreiche Jugendmannschaften trainiert hat, fanden schnell eine gemeinsame Sprache mit Jugendobmann Kim Schneider. Weit im Vorfeld der Pfingstfeiertage wurde die Begegnung auf sportlicher und kameradschaftlicher Ebene eingestielt.
Die perfekte Sportanlage des SV Büren 21, die Unterbringung und das in unmittelbarer Nähe gelegene Freibad versprachen kurze Wege und optimale Bedingungen.
Und so war es auch. Die jungen Talente konnten noch bis spät in den Abend auf dem nagelneuen Kunstrasen herumtollen. Der Besuch des Freibades am Samstagnachmittag nach dem Kulturprogramm machte allen „Wasserratten“ extrem gute Laune.
Sportlich und als Team ein toller Abschluss
Zwei Begegnungen standen auf der Tagesordnung. Noch am Freitagabend war die Begegnung mit der C1-Jugend der Spielgemeinschaft JSG Büren angesetzt. Schnell ging die Mannschaft um Kapitän Jan Wozke durch Ogulcan Oguz in Führung und ging mit einem 2:0 in die Pause. Der Spielaufbau gegen den tiefstehenden Gastgeber gelang gut, es folgte zu Beginn der zweiten Halbzeit das 3:0 durch einen sehenswerten Treffer von Karim Lawan. Wer jetzt einen Zusammenbruch der Bürener befürchtete, sah sich getäuscht. Die Kicker um Trainer Rene Ventur steckten nicht auf und erzielten zwei Anschlusstreffer zum 2:3.
Mit einem Mal geriet der sicher geglaubte Sieg ins wanken. Doch Ogulcan gelang sein zweiter Treffer zum 2:4. Mit dem Abschlusstreffer zum 3:4 Endstand fand die freundschaftliche Begegnung in die“dritte Halbzeit“. Diese fand vor dem Grill des Vereinsheims statt, unweit der Schlafstätte der Lüdenscheider. Mit Sucuk-Würsten und Putenspießen näherten sich die Jugendlichen an und blieben noch bis in den späten Abend zusammen.
„Kennenlernen von Angesicht zu Angesicht hat in den letzten 2 Jahren ja mangels Möglichkeit kaum stattgefunden“, begrüßten die Jugendlichen vor Ort und die Lüdenscheider die geschaffene Möglichkeit. Eltern und Helfer sorgten für die gesunde Ernährung und das leibliche Wohl außerhalb des Platzes.
Die zweite Begegnung am Folgetag war eine große Herausforderung für die SC-Spieler. Der Gegner war die B-Jugend der JSG Büren. Auf ein ganz anderes Spiel mussten sich die 14-15 Jährigen Lüdenscheider gegen die körperlich überlegenen Gegner einstellen.
Zunächst hatten die Lüdenscheider etwas mehr vom Spiel, aber schnelle Konter und sichere Abschlüsse des Stoßstürmers Gabriel Debelic egalisierten schnell die 1:0 Führung der Wehberg-Kicker. Die schnelle Tore brachten die Spieler um Abwehrstratege Kerem Tanriverdi zusehends auf die Verliererstraße. Mit 3:1 wechselten die Mannschaften in Seiten. Drohte etwa ein sportliches Debakel zum Abschluss der Saison? Nein, denn Trainer Hassan El Mourabit fand die richtigen Worte. Die Mannschaft um Torhüter Manuel DÉricco vereitelte mehrere 1oo% Torchancen und das SC-Team fand zurück ins Spiel. Die JSG verpassten es zu leichtfertig, „den Sack zuzumachen“. Mit fortschreitender Spieldauer bauten die Bürener mehr und mehr ab. Ayub Umakhanov schaffte den vielumjubelten Ausgleich zum 4:4 mit dem die Lüdenscheider nur noch im Entferntesten erhofft haben. Alle waren mehr als zufrieden. Als in der Nachspielzeit dann auch noch durch Arda Demir zu einem mächtigen 30-Meter-Kracher ausholte, war die Überraschung perfekt und die Freude über den so erfolgreichen Saisonausklang riesengroß. „Das passt zu unserer so erfolgreich verlaufenen Saison“, kommentierte Trainer Hassan die Partie, „die Mannschaft hat nie aufgegeben, sie verfügt über eine starke Physis und starke mentale Fähigkeiten. Diese Abschlussfahrt ist ein tolles Resultat und die Krönung einer sehr erfolgreichen Saison.
Rahmenprogramm hat einfach gepasst
Direkt nach dem Spiel läutete der Pizza-Mann und die Jungs konnten sich erst einmal stärken. Auf dem Kulturprogramm stand am frühen Nachmittag der Besuch der Wewelsburg. Es ist ein ehemaliges Konzentrationslager mit Mahnmal und Ausstellungsräumen.
Norbert Ellermann und Denise Schadomsky führten die Jugendlichen in die Vergangenheit. Sehr engagiert und in der Sprache der Jugendlichen gingen Sie der Frage nach, wie denn Rassenhass, Propaganda und Verbrechen gegen die Menschlichkeit überhaupt erst entstehen können?
„Alles beginnt im Kopf“, so die einprägsamen Worte von Museumspädagogen Norbert Ellermann, „hinzu kommen wirksamste Propaganda und die Ausschaltung des Gefühls von Empathie. Wir leben heute in einer Demokratie, uns geht es gut. Tausend Kilometer ostwärts sieht es völlig anders aus. Von daher ist die Macht der Propaganda auch in der Gegenwart immer noch eine der stärksten Säulen für das Aufzwingen von Gewalt und die Ursache für Verbrechen an der Menschheit.“
Wie genau das früher funktioniert hat und heute noch genauso funktionieren kann, bekamen die Jugendlichen auch von der angehenden Geschichtslehrerin Denise Schadomsky vor Augen geführt. Als engagierte Pädagogin möchte sie etwas tun. Jugendliche sollen Werkzeuge an die Hand bekommen, wie sie entschieden für humanistische Ideale und eine demokratisch geprägte Gemeinschaft eintreten können.
Das möchte ich gerade jüngeren Besuchern auf den Weg geben. „Für uns ist es heute ein Novum, dass sich auch Sportvereine, oder Fußballmannschaften für eine Führung in der Wewelsburg anmelden. Bei der Arbeit mit Schulklassen haben wir bereits viel Erfahrung. Wie die Informationen von jungen Sportlern aufgenommen werden, das ist für uns eine herausfordernde Aufgabe“. Noch bis spät in den Abend beschäftigte der Museumsbesuch die Jugendlichen.
Am Abend wurde das Länderspiel Deutschland – Italien geschaut und mächtig gefachsimpelt. So richtig packen konnte das Spiel die jungen Zuschauer allerdings nicht. Nach dem Schwimmbadbesuch und erneut leckeren Mahlzeiten wurde noch bis in die Dämmerung „gepöhlt“ und im letzten Elfmeterschießen die Entscheidung gesucht. In Gemeinschaft friedlich zusammen zu stehen, diese Gewissheit haben die jungen Talente auf dem Sportplatz gefunden.
Am nächsten Morgen wurden erneut frische Brötchen geliefert. Voll von überragenden Eindrücken und voll des Lobes äußerten sich die Lüdenscheider über die Gastfreundschaft der Jugendabteilung allen voran mit Kim Schneider und Geschäftführer Andreas Schumacher.
Stimmen zur Saisonfahrt
„Einfach grandios die Aufnahme durch den gastgebenden Verein, wir müssen uns revanchieren“ – Elternstimmen. „Das Schwimmbad und das Essen waren super“ – Spieler, „Die Nächte waren schwer. Einmal war ich in Panik, weil ich nicht erkannt habe, dass alle Spieler doch an ihren Plätzen lagen“ – Burim,
„Eine tolle Truppe, mir hat die Saison viel Freude gemacht“ – Hassan, „Die Eltern haben immer gefragt, wo können wir helfen, das war für mich gelebte Identifikation mit unserem Verein“ – Bernd, „Wir müssen weiter Kontakt halten, vielleicht fahren wir einmal gemeinsam auf ein internationales Turnier. In der Vergangenheit sind wir in Weyhe bei Bremen gewesen, das war immer ein sensationelles Ereignis zum Saisonausklang“ – Kim Schneider, „Uns hat es gefallen, weil es euch gefallen hat“ – Andreas Montag (SV Büren 21)
Wehmutstropfen aber mit Verständnis für das SC Konzept
Schmerzlich ist allein der Abgang einiger Spieler, die von frühester Jugend ihre Heimat beim SC Lüdenscheid gefunden haben. Das Trainerteam wünscht denjenigen, die den Verein in der B-Jugend verlassen werden, weiterhin sportliche und charakterliche Erfolge. „Die Tür steht für verdiente Sportler immer offen. Für den Fall, dass sie zum alten Verein zurückkehren wollen, sollen Sie sich nicht scheuen, Kontakt mit uns aufzunehmen oder uns einfach anzusprechen“, sagt Hassan El Mourabit ohne Groll. In zahlreichen Gesprächen hat er den Spielern das langfristige Konzept des Sportclubs in seiner Tragweite verdeutlicht. „Es ist kein krimineller Akt, wenn der Verein nach jahrelanger Ausbildung mit den aufnehmenden Vereinen eine Ausbildungsentschädigung verhandelt. Im Gegenteil, es gibt sogar eine Rechtsgrundlage. Rechtsgrundlage für die Übersicht über die Ausbildungsvergütungen ist der Paragraph § 12 (2) der Jugendspielordnung/WDFV (JSpO/WDFV) die im Wortlaut lautet: „Ausbildungsentschädigungen fallen bei Wechseln ab der D-Jugend an. Ähnlich wie bei den Senioren gibt es hier einen festen Schlüssel, der sich unter anderem danach richtet, wie lange der Spieler dem abgebenden Verein angehört. Besonders zu beachten: Entscheidend für die Höhe der Ausbildungsentschädigung auch bei Jugendspielern und – spielerinnen ist die Spielklassenzugehörigkeit der ersten Seniorenmannschaft. „
Wir verstehen die Forderungen an aufnehmende Vereine auch als Schutz für unsere Spieler. In der Vergangenheit haben uns häufig Spieler verlassen, die dann im neuen Verein nur auf der Bank saßen und später gar keinen Fußball mehr gespielt haben. Das verhindern wir, indem aufnehmende Vereine ihr ernsthaftes Interesse an den von uns ausgebildeten Spielern dadurch bekunden, dass sie die nach Satzung festgelegten Summen auch tatsächlich in die Hand nehmen. Diese Vorgehensweise hat sich in der Vergangenheit im Sinne der Vereinsentwicklung sehr bewährt. Diese Worte aus den Reihen der zur Verhandlung bereiten Vorstandsmitglieder und der verantwortlichen Trainer traf auf breites Verständnis bei den Teilnehmern der Saisonabschlussfahrt.
Alles in Allem gab die Abschlussfahrt allen Beteiligten Grund zum Anlass mit der Sonne und dem Juni-Wetter um die Wette zu strahlen.
Vielen Dank für euren Besuch! Das Wochenende war klasse, es waren super Tage, die uns allen viel Freude bereitet haben!
Wir können auch nur ein Kompliment an euch zurückgeben, Top Organisiert und jeder extrem sympathisch!
Wir freuen uns auf mehr!
Gruß
Der Jugendvorstand des SV 21 Büren