FLVW und AOK informieren über Sport und Gesundheit in Schulen und Vereinen
Am 07.09. fand in Kaiserau der Gesundheitskongress in Kaiserau statt. Eingeladen hatten der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) und die AOK-Westfalen. Die beiden Partner führten das Gemeinschaftsprojekt zum dritten Mal in der Sportschule Kaiserau durch.
Neben Workshops mit allgemein-sportlichen Interesse gab es auch fußballspezifische Informationen.
Den Sportclub Lüdenscheid 1998 interessierten besonders die mentalen Prozesse von Jugendlichen, die durch das Fußballspiel ausgebildet werden. Die sogenannten „exekutiven Funktionen“ spielen mit Blick auf den Hochleistungsfußball eine besondere Rolle. „Das sind in den höchsten Ligen die entscheiden Faktoren“, so Malte Stoffers in seiner Analyse. In seiner Funktion als wissenschaftlicher Mitarbeiter hatte er seine Forschungsberichte über „Inhibition, kognitive Flexibilität und Langzeitgedächtnis“ zur Verfügung gestellt. „Es gibt Untersuchungen, dass die Lernbereitschaft und das Konzentrationsvermögen durch einfache Übungen gerade in jungen Jahren sehr gut gesteigert werden können. Meine Erfahrungen mit Kindern im Alter von 11-13 Jahren sind positiv, die Kinder sind gut ansprechbar und hatten nicht nur Spaß an den Übungen, sondern konnten sich auch auf persönlichkeitsbildender Ebene weiterentwickeln.“
Elterngespräche nutzen, um gemeinsame Werte zu verfolgen
Der zweite fußballspezifische Workshop wurde von Nsimba Bunga und Caleb Mbila gestaltet. Im Zentrum standen Elterngespräche. Sowohl in kleinen Vereinen aber auch in den NLZ bedeuten schwierige Gespräche viel zu oft weniger Unterstützung als vielmehr Blockaden für die Entwicklung der jungen Fußballspieler. Mit ihrem Programm „Mental am Ball“ coachen die beiden als neue Start-up-Unternehmer junge Menschen, die sich selbst Ziele setzen und diese mit professioneller Unterstützung erreichen wollen.
Vorstände und Trainer teilen ihre Erfahrungen im Umgang mit schwierigen Eltern
Die Teilnehmer am Workshop spiegelten ihre Erfahrungen mit schwierigen Eltern, die ihren Kindern oftmals den Weg verbauen, indem sie die Trainer dermaßen angehen, dass die Kommunikation zwischen Trainern, Eltern und Kindern abreißt. So teilte die Presse das Hinschmeißen des Trainerpostens von Lothar Matthäus im Jugendfußball zuletzt mit. „Der Ausstieg auf beiden Seiten ist oftmals das Ende vom Lied. Dies gilt es zu vermeiden“, so lautet das Fazit der Kommunikationstrainer: „Die Trainer müssen mehr auf gezielte Ehrlichkeit setzen.“ Sie dürfen sich nicht unter Druck setzen lassen. Das gemeinsame Ziel muss in den Vordergrund gestellt werden, das muss den Rahmen setzen. Nicht die Forderung des einzelnen Kindes. Diesen Rahmen vorgeben, das muss der Verein mit den Trainern, am Besten ausgehandelt mit der Mannschaft vor Ort. Wird dieser Rahmen verlassen, dann ist auch durchdachte Konfrontation ein probates Mittel. In diesem Falle schafft Konfrontation komischer Weise sogar auch Nähe. Zu Hause in Ruhe wird noch einmal über gemeinsame Werte nachgedacht, die Entscheidung liegt dann bei den Spielern und Eltern, wie und ob sie unter den gesetzten Rahmenbedingungen – z. B. Werte des Vereins – weiter machen wollen.
Text: B. Mai
Bild: B. Mai